F.A.Z. Podcast für Deutschland

F.A.Z. Podcast für Deutschland

Transkript

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00:00:03: Immer wieder ein schönes Thema, die Deutsche Bahn.

00:00:07: Heute circa einhundertzehn Minuten später.

00:00:09: Was?

00:00:10: Zwei Stunden später?

00:00:11: Heute

00:00:11: circa

00:00:12: sechshundert Minuten

00:00:14: später.

00:00:14: Na ja, sechshundert Minuten sind zehn Stunden.

00:00:17: Und dann ankommen und noch nicht mal aussteigen können.

00:00:20: Die Deutsche Bahn AG hat gedacht, wir wären ein Güterzug.

00:00:24: Auch immer gern genommen, wenn Züge getrennt werden und die Passagiere in den genau falschen Teil gesetzt.

00:00:30: Der Sohn ist verborgt.

00:00:31: Wir

00:00:32: sind jetzt hier

00:00:33: auf dem Weg nach Hamburg.

00:00:34: Ich kann mich hier nur

00:00:35: an dieser Stelle für die Firmheit schuldigen.

00:00:38: Wenn dann die Technik auch noch versagt, zumal die Allerneuste, dann kann sogar schon mal der gemütlichste Lokführer aus der

00:00:45: Haut fahren.

00:00:47: Der Zug, nicht mehr so richtig beschuldet, liegt daran, dass wir hier nur noch mit dem allerletzten Direkt rumfahren.

00:00:55: Herzlich willkommen also beim FHZ Podcast für Deutschland an diesem Dienstag, den Dreiundzwanzigsten September mit diesem nicht ganz ernst gemeinten Einstieg.

00:01:03: In dieser Woche mit mir Andreas Krobock, aber natürlich beim Thema Bahn, neue Bahnchefin, Verteilung von hunderten Milliarden und trotzdem ist immer noch alles zu wenig.

00:01:13: Dafür hole ich mir natürlich unsere Bahnexpertin und Podcast Gastgeberin Corinna Budas dazu.

00:01:19: Und am Ende sprechen wir noch mit einem, der ganz genau weiß, wie es gehen kann, nämlich im Chefaufseher der Schweine.

00:01:30: Ich weiß es zufällig genau, die Kollegin Boudras aus Berlin, die war gestern Morgen von sieben Uhr bis mindestens abends um sieben in Sachen Deutsche Bahn unterwegs und hat deswegen auch unsere Konferenzen geschwänzt.

00:01:43: Und das, wie ich fand, sehr beeindruckende Gespräch mit dem SPD-Politiker Michael Roth war leicht vor aufgezeichnet.

00:01:50: Hat mich aber echt sehr beeindruckt.

00:01:53: Aber jetzt erst mal Tag, Corinna.

00:01:54: Ja, hallo, lieber.

00:01:56: Andreas, ich muss korrigieren, ich bin tatsächlich mit der Bahn seit Samstagabend beschäftigt.

00:02:04: Seit Samstagabend schon.

00:02:05: Ja, da haben sich die ein bisschen die Ereignisse überschlagen, wie das so manchmal so ist, dann plaudert jemand und das kommt die Nachricht über die neue Bahnchefin raus und da muss man natürlich gewähr bei Fuß stehen.

00:02:16: Was ist das denn jetzt mit diesen Bahnen verantwortlichen, also ich meine der letzte Chef, Richard Lutz, der ist weg.

00:02:21: Der wird jetzt nicht besonders freundlich, quasi vom Hof gejagt, ist denn der Bahnchef der unattraktivste Job überhaupt, wenn ein Headhunter anruft und fragt, willst du?

00:02:32: Nee, lieber nicht.

00:02:34: Na, würdest du es machen?

00:02:36: Ich schon.

00:02:37: Ja,

00:02:37: echt?

00:02:38: Also... Ja, gut, für mich wäre es ja ein enormer Gehaltssprung.

00:02:40: Ich habe aber jetzt gehört, dass das für die Topmanager gar nicht so viel ist, was es dazu verdienen gibt.

00:02:45: Ja, im Dachs, ehrlich gesagt, guckt man ein bisschen mitleidig.

00:02:48: Also dazu muss man sagen, es ist ein Konzern mit über zweihunderttausend Mitarbeitern und natürlich der Punching Ball der Nation.

00:02:59: Anders kann man das ja nicht formulieren.

00:03:01: Viele... Bahnschefs.

00:03:03: Achtzig Millionen Bahnschefs gibt es ja und viele wissen es besser.

00:03:07: Klar, jeder, der Zug fährt.

00:03:09: Logisch, wie im Fußball mit der ganzen Arbeitschaft.

00:03:11: Ja, und dafür kriegt man dann festgehalten von eins Komma vier Millionen Euro im Jahr.

00:03:17: und naja, wenn man Glück hat, ein Bonus.

00:03:21: Das letzte Mal waren es siebenhunderttausend, aber was oft vergessen wurde, ist, dass es auch einige Runden gab, wo kein Bonus ausgeschüttet wurde unter anderem wegen Corona und so weiter und so fort.

00:03:33: Also

00:03:34: kurz umwarten, das Verdienst ist doppelt und dreifacher, ne?

00:03:36: Ja,

00:03:37: also im DAX Vorstandsvorsitzender ist schon bei zehn Millionen Plus unterwegs.

00:03:43: Das darf man nicht vergessen.

00:03:44: Solche Leute brauchen wir also gar nicht

00:03:45: fragen.

00:03:46: Ja, also man muss natürlich einen Herz haben für die Deutsche Bahn.

00:03:49: Ich will den Job jetzt auch nicht komplett runterreden, aber schon hat Mut Medorn, hat mir mal erzählt, wie Ex-Bundeskanzler, hat Schröder ihm den Job angetragen hat und das ging im Wesentlichen so, naja, wir haben hier einen schwierigen Job für dich, kannst du nix gewinnen, willst du trotzdem haben.

00:04:09: So war das damals und so ist es heute.

00:04:11: Also, in Job einerseits Chef von zweihunderttausend Leuten, also wahnsinnig verantwortungsvoll, andererseits aber irgendwie doch komplett abhängig vom Geld des Bundes und nicht von eigenem, also von unserem Steuergeld.

00:04:22: Stimmt,

00:04:23: so nicht ganz.

00:04:24: Ja, also die kriegen natürlich, also ganz, ganz wichtig sind wirtschaftlich agierendes Unternehmen, die viele eigene Einnahmen haben, natürlich vor allen Dingen aus den Ticketpreisen und aber auch Trassenpreise, also die so genannte Schienenmaut, aber Der Staat pumpt natürlich unfassbar viel Geld in das Schienennetz rein.

00:04:45: Rund hundert Milliarden Euro in dieser Legislaturperiode allein ins Schienennetz.

00:04:51: Also das ist schon unglaublich viel Geld.

00:04:54: Und dann noch mal zurück und dann vielleicht auch ein letztes Mal, weil wir haben jetzt eine neue Bahnchefin.

00:04:59: Die erste Frau an der Spitze im Übrigen.

00:05:01: Die erste Frau in der Bahngeschichte, die immerhin Hundertneunzig Jahre wert.

00:05:07: Ja, also die Liste der Verdächtigen war ewig lang.

00:05:10: Am Ende geworden ist es, die hat ihr da schon gesehen, die interne Lösung Evelyn Palla.

00:05:16: Corinna, wenn wir das mal in drei Sätzen nochmal das Wichtigste zusammenfasst, wie würdest du die Italienerin ist es?

00:05:22: Ja, muss man sagen, beschreiben.

00:05:24: kommt aus Südtirol, ist eine sehr erfahrene Managerin, einundfünfzig Jahre alt.

00:05:29: seit einiger Zeit, ich glaube seit zwei Tausend neunzehn, bei der Deutschen Bahn erst Finanzchefin beim Fernverkehr und dann rückte sie im Juli zwanzig zweiundzwanzig in den Konzernvorstand auf und ist seitdem für den Regionalverkehr zuständig.

00:05:49: Lief ganz gut, ne?

00:05:51: Ja, hat sie relativ gut wieder auf Vordermann gebracht.

00:05:55: Ein Pünktlichkeitsquoten.

00:05:57: Aber auch vom Deutschlandticket profitiert wahrscheinlich gleichzeitig.

00:06:00: Absolut.

00:06:00: Ja, muss man ehrlicherweise sagen.

00:06:02: Ihrem Vorstandskollegen Michael Peterson hat sie einige Kunden abgeluxt vom Fernverkehr, die sind dann in die Regionalzüge.

00:06:12: rübergegangen wegen des deutschen Tickets.

00:06:14: Also, aber man muss sagen, das hat sich schon gut aufgestellt, die Entscheidungswege verschlankt und das alles ein bisschen agiler und ja selbst eigenständiger gemacht.

00:06:27: Also das wird von vielen, von den Gewerkschaften, von den Vorstandskollegen schon alles gutiert, was sie da gemacht hat.

00:06:35: Also haben wir jetzt ein bisschen italienische Sorgfalt, um das deutsche Chaos aufzuräumen.

00:06:40: Zeitender Erinnerung.

00:06:42: Ja, die italienische Bahn steht in der Tat sehr guter.

00:06:46: Sie hat übrigens auch eine Runde gedreht bei den österreichischen Bundesbahnen.

00:06:50: Und die zählen ja eben so wie die Schweiz zu unseren großen Vorbildern.

00:06:56: Über die Schweiz werden wir ja später auch noch ein bisschen hören.

00:06:59: Du hast über Evelyn Palla geschrieben, von vielen geschätzt, von einigen gefürchtet.

00:07:06: Ja, naja, sie gilt schon als er durchsteht.

00:07:09: Und natürlich, wenn du so ein Laden sanierst, dann musst du auch den einen oder anderen vom Kopf stoßen.

00:07:17: Man hört, dass sie so Dinge auch durchaus durchboxt intern.

00:07:21: Und man darf nicht vergessen, dass ein Konzern, in dem jetzt wahnsinnig viel im Umbruch ist, viele um ihren Job fürchten.

00:07:31: Kann ich mir vorstellen, gibt es intern auch Befürchtungen, dass es ihnen an den Kran geht, also zumindest was jetzt beruflicher angeht.

00:07:40: Das ist im Moment leider wirklich so.

00:07:44: Komm, jetzt haben wir schon so viel über Evelyn Palla gesprochen, die als Südtirolerin natürlich auch Deutsch Muttersprachlerin ist.

00:07:52: Hören wir uns mal an.

00:07:53: Ein, wie ich finde, nicht ganz unwichtigen Satz aus der Pressekonferenz Kestern.

00:07:58: Aber es gibt keinen Qualitätsschalter, den wir einfach umlegen werden können.

00:08:02: Und dann ist morgen alles gut.

00:08:04: Nichts wird schnell gehen.

00:08:07: Das ist kein Sprint.

00:08:08: Die Sanierung der Eisenbahninfrastruktur ist ein Marathon.

00:08:12: Ja, Corona, wie sieht es betont?

00:08:15: Nichts wird schnell gehen.

00:08:19: Ja, da wurde viel Erwartungsmanagement betrieben gestern auf der Pressekonferenz, sowohl von ihr als auch von Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder.

00:08:28: Dazu ist, ehrlich gesagt, die Situation auch zu schlecht und dafür wurde in der Vergangenheit schon zu viel versprochen.

00:08:36: Die siebzig Prozent Pünktlichkeit, die wir jetzt zweitausendundzwanzig erreichen sollen.

00:08:45: war ja schon für ein nächstes Jahr geplant und da sagt eigentlich jeder intern wie extern das ist eigentlich nicht zu schaffen.

00:08:52: Wenn man sich die ganzen Baustellen ansieht und die marode Infrastruktur, so wie Sie im Moment, sich darstellen.

00:08:59: Ich meine klar, das ist natürlich das, woran Bahnchefs von der breiten Öffentlichkeit gemessen werden, was im Zweifelsfall auch mal bei der Bildzeitung auf der Titelseite steht.

00:09:07: Bündlichkeit, ne?

00:09:08: Logisch.

00:09:10: Letztes Jahr waren es glaube ich zweiundsechzig Prozent.

00:09:12: Jetzt habe ich bei dir in dem Text gelesen, angeblich in der Ferienzeit die Bündlichkeit nur noch auf... Gut so fünfzig Prozent gesunken.

00:09:21: Ich meine, das sind ja Werte.

00:09:22: Schweiz über neunzig Prozent.

00:09:23: Musst du da jetzt eigentlich inzwischen lachen oder weinen?

00:09:27: Naja, natürlich wird mir das Herz ganz schwer, insbesondere weil ich ja auch viele Klagen von Kollegen rüber.

00:09:33: Bist du auch ein Fan?

00:09:35: Ja, ich finde es schon, wenn es klappt, das ist das beste Verkehrsmittel, was Deutschland zu bieten hat.

00:09:41: Und wenn es dann in mindestens fünfzig Prozent der Fälle nicht hundertprozentig klappt, offensichtlich, dann kommen übrigens auch noch ein paar Zugausfälle hinzu, die laufen ja nicht in die Statistik ein, dann ist das natürlich schon bitter.

00:09:55: Und das in der hochferien Zeit, also da gibt es auch wirklich nicht viel, schön zu reden.

00:10:01: Du hast ja gerade schon gesagt, der Verkehrsminister, Patrick Schneider, stand ja auch dabei, hat dieses Ziel gesagt, siebzig Prozent pünktliche Züge im Jahr zwanzig, neunzwanzig, witzigerweise genau die Bundestagswahl, reichen denn da jetzt diese, du hast gerade gesagt, bisschen mehr als hundert Milliarden Euro aus dem Sondervermögen oder vielmehr den Sonderschulden, um die Eisenbahn wieder Heile zu machen?

00:10:22: oder tun sich da jetzt schon eigentlich wieder die nächsten Lücken auf, auch wenn man solche Riesensummen jetzt scheinbar zur Verfügung hat.

00:10:29: Ja, es ist tatsächlich schwer zu begreifen, aber die Bahn und übrigens auch noch der Straßenbau werden knapsen müssen.

00:10:38: Also wir haben jetzt hier eine sehr kostspielige Generalsanierung, die die Bahn plant.

00:10:44: Übrigens bis zwanzig sechsunddreißig, also gestreckt auf die nächsten elf, zwölf Jahre, so lange wie eben dieses Sondervermögen da ist oder jedenfalls zur Verfügung stehen soll.

00:11:00: Ich sage es sehr bewusst, sehr vorsichtig, weil man das Gefühl hat, es reicht schon jetzt, hinten und vorne nicht.

00:11:06: Also bis zum Jahr.

00:11:09: die Finanzierung ist relativ komfortabel.

00:11:12: Das hat auch Frau Palla sehr deutlich gesagt, aber schon danach wird es schwierig, weil man muss ehrlicherweise feststellen, dass das in die ganze Infrastruktur gehen sollen, in Energienetze, in Schulen, in Bildung.

00:11:29: Das ist schnell aufgebraucht.

00:11:30: Also schon jetzt ist klar, dass es im Verkehrsetat noch eigentlich große Lücken klaffen.

00:11:40: Und das ist jetzt ein großer Streitpunkt innerhalb der Bundesregierung.

00:11:45: Dann lass uns doch mal festhalten.

00:11:46: Du hast ja gerade die Straße schon angesprochen.

00:11:48: Vielleicht können wir da nochmal einen kurzen Schlenker hinmachen.

00:11:50: Wir haben, kann man sagen, ein Riesenproblem auf der Schiene.

00:11:53: Haben da jahrzehntelang die Augen zusammen gekniffen.

00:11:56: Jetzt hat Wissing den Schaden schon erstaunt betrachtet.

00:12:00: Und jetzt dauert es einfach nochmal zehn, elf Jahre, bis es dann irgendwann wieder besser wird.

00:12:05: Also da müssen wir uns schon drauf einstellen.

00:12:07: Ja.

00:12:08: Schiene schwierig.

00:12:09: Straße kommt.

00:12:10: das nächste Problem.

00:12:11: Ja, ist genau das.

00:12:13: Die gleiche Situation.

00:12:14: Also wir haben eine Latte an Vorhaben, die sich die Politik vorgenommen hat.

00:12:20: Im Bundesverkehrswegeplan stehen eine ganze Menge dringender Projekte.

00:12:28: Da geht es übrigens gar nicht so sehr darum, dass jetzt hier noch eine X-ter Autobahn von Nord nach Süden, von Ost nach West gezogen wird durch Deutschland, sondern es geht einfach darum, dass Engpässe beseitigt werden sollen und wir dringend solche Lückenschlüsse organisieren müssen, bauen müssen.

00:12:49: Also die gibt es wirklich im ganzen Land verteilt, da gibt es dann...

00:12:52: Also nicht ganz entspannende Autobahnen mit vier Spuren, fünf Spurig machen, sondern wirklich echte Problemstellen, kaputte Brücken und so weiter.

00:13:00: Ja und vor allen Dingen, ja es gibt ja wirklich relativ viele Orte, das kennt ihr in Hessen auch, Riederwald zum Beispiel ist auch so eine Gegend, wo dann auf einmal die die Autobahn aufhört und man irgendwie so durch die Stadt fahren muss.

00:13:13: Das gibt es hier auch bei der AAU-Einhundert in Berlin.

00:13:16: Also wo dann die Anwohner auch wirklich ganz entnervt sind, dann gibt es so Dinge, die ausgebaut werden müssen, weil das ständig stau ist und so.

00:13:24: Also um solche Projekte geht es.

00:13:26: Und jetzt hat sich in der vergangenen Woche aufgetan eine Liste von Projekten, die genauso was tun sollen, also die diese Engpässe beseitigen sollen, die eigentlich von allen auch als Not, wenn ich erachtet wurde, in den Ländern auch wirklich schon lange erwartet sind.

00:13:44: Und das stellt sich jetzt heraus, selbst mit dem Sondervermögen von fünfhundert Milliarden Euro ist nicht genug Geld.

00:13:52: Und das ist übrigens auch etwas, was sich schon seit Monaten angekündigt hat, was im Kabinett nach unseren Informationen auch schon immer wieder ein Thema war, was Bundesverkehrsminister Schnieder auch immer wieder adressiert hat.

00:14:06: Aber das sorgt jetzt für großen Unmut, seitdem es diese Liste gibt, seitdem auch so ein Ministerpräsident Henrik Wüst oder auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder feststellen, oh, da gibt es eine ganze Latte von lang geplanten Baureifen, Projekten.

00:14:28: In NRW und Bayern natürlich aus, was würden die nicht sagen?

00:14:31: Genau, die, die in unserem Bundesland nicht realisiert werden können.

00:14:34: Und da muss man sich übrigens auch mal klar machen, das sind Projekte, die sind schon in der Planung sehr, sehr weit.

00:14:40: Für die gibt es oft schon Baurecht, oder das steht kurz bevor.

00:14:45: Das heißt, da haben wir schon etliches Geld versenkt.

00:14:48: Und man fragt sich so ein bisschen, wann, wenn ich jetzt, können wir uns diese Projekte eigentlich leisten?

00:14:55: oder anders ausgedrückt, wenn jetzt nicht, dann eigentlich.

00:15:00: Also man hat diese Milliarden und das Einzige, was man drum herum immer wieder hat, ist, reicht ja doch nicht.

00:15:05: Verrückt, ne?

00:15:06: Aber warum hat denn jetzt der Lars Klingbeier, der Finanzminister, so hart in die Parade gefahren?

00:15:11: Ich meine, der hat ja irgendwie schriftlich alle anderen informiert, dass der jetzt mal schön stickum sein soll.

00:15:17: Was ist da passiert?

00:15:18: Sehr geehrter Herr Kollege ging der Brief los, ne?

00:15:21: Also nicht mehr den Namen hat er genannt.

00:15:23: Also das war schon eine ziemliche Breitseite.

00:15:26: Aus seiner Sicht ist das natürlich jetzt eine Debatte, die völlig zur Unzeit kommt.

00:15:31: Wir haben ja gerade Haushaltswoche, der Haushalt im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im.

00:15:49: Alle sind der Meinung, hier müssen wir eigentlich noch mal ran und das ist natürlich etwas, was dem Bundesfinanzminister nicht gefallen kann.

00:15:57: Der hat ja, also das zerknallt seine Planung.

00:16:02: Es geht auch um die Mittelfristplanung, also zwischen zwanzig, siebenundzwanzig bis zwanzigneunundzwanzig, aber das macht das ganz fast jetzt wieder auf.

00:16:10: Wir reden wieder über die Rente, wir reden wieder über Pendler, Pauschane und Eilers.

00:16:15: Wir

00:16:15: reden über Löcher in und Lücken im Haushalt.

00:16:18: Übrigens diesen Freitag, Kabinettssitzung, da kommt dann der Bundesrat auch zusammen.

00:16:22: Da sind dann die Herren Söder und auch Wüst.

00:16:26: Und dann wird man wahrscheinlich auch über dieses Thema sprechen und wir bleiben natürlich auch da dran.

00:16:32: Danke schön, liebe Corinna.

00:16:33: Gerne.

00:16:34: Schöne Grüße nach Frankfurt.

00:16:41: Ich freue mich jetzt sehr auf unseren, auf meinen nächsten Gesprächspartner und ich gebe zu, eigentlich hätte ich das gern mit der Kollegin Corinna Budras zusammen gemacht, aber manchmal, wenn Dreizeitpläne miteinander verbunden werden sollen, dann geht es halt nicht.

00:16:56: Also mache ich es alleine und die Budras sagt einfach vorher zu mir, Alles gut, Krobock.

00:17:00: Frag einfach alles, was

00:17:01: du

00:17:02: schon immer mal über die Schweizer Bahn wissen wolltest.

00:17:06: Na dann, herzlich willkommen im FAZ-Podcast für Deutschland an den ehemaligen Chefaufseher der Schweizer Bahn, der Sagenumwobenen und erfolgreichen SBB, zu der wir aus Deutschland nur noch demütig gucken können.

00:17:20: Hallo, Peter Fürglis-Taler.

00:17:22: Guten Tag.

00:17:24: Herr Fürglis-Taler, wie sehr guckt denn eine Schweizer?

00:17:27: Bahn oder ein Schweizer, wie Sie, der sich mit Bahnen beschäftigt auch auf die Deutsche.

00:17:32: Wie ist das bei Ihnen?

00:17:33: Wir schauen sehr auf die Deutsche Bahn.

00:17:34: Das ist in der Schweiz ein wichtiger Blick immer nach Deutschland, weil wir sind ein kleines Land mitten in Europa und Deutschland stellt alle wichtigen Verbindungen der Schweiz zu Europa ans Meer.

00:17:54: Und vor allem in Sachen Zusammenarbeit.

00:17:56: Wenn jemand aus Zürich zum Beispiel nach Kopenhagen fahren will, muss er ja durch Deutschland.

00:18:04: Ohne Deutsche Bahn gibt es keine europäische.

00:18:06: Deshalb ist es wichtig, dass sie funktioniert.

00:18:09: Da haben wir schon mal eine gute Voraussetzung.

00:18:10: Das heißt, auch Sie als Schweizer haben einen guten Grund, sich für die Deutsche Bahn zu interessieren.

00:18:15: Ich fange jetzt mal mit einer bösartigen Fangfrage an.

00:18:18: Gibt es denn irgendwas, das die Deutsche Bahn besser macht als die Schweizer?

00:18:26: Ja, ja, also meistens nicht immer, aber das Port Pistro ist in der Rego, in Deutschland besser und hat das bessere Bier.

00:18:35: Das bessere Bier.

00:18:36: Das sagen Sie als Schweizer.

00:18:37: Ich hoffe, auch Schweizer hören, dass Sie das gesagt haben.

00:18:41: Ich denke, es ist immer noch eine der absolut spannendsten Aufgaben, die man haben kann, eine Bahn zu leiten und die Deutsche Bahn im Speziellen.

00:18:51: Und ja, ich glaube, es gibt auch viele positive Vorzeichen, dass es eigentlich aufwärtsgehen kann und vor allem aufwärtsgehen muss.

00:18:59: Und ich glaube, das ist für ein Manager eine schöne Ausgangslage.

00:19:02: Auch wenn man selber gar nicht die großen Sachen entscheiden kann, weil die im Verkehrsministerium entschieden werden?

00:19:08: Das ist ein ganz, ganz wichtiger Schritt, der gestern rüberkam.

00:19:13: In Deutschland wurde zu lange gestritten.

00:19:15: Es ist in einer Bahn, die sich Unternehmerisch gibt und dem Staat, der nur zahlen soll.

00:19:20: Das war gestern ganz klar diese Betonung am Anfang.

00:19:24: Wir machen es gemeinsam.

00:19:26: Es braucht beide.

00:19:27: Es geht nicht gegeneinander.

00:19:29: Ich glaube, das war wirklich der erste Schritt, der gestern kam, dass man über die beiden Rollen klar spricht, wer macht wasch.

00:19:38: Es gibt immer so etwas, die Tendenz, dass die Verwaltung wäre gerne die Ersatzführung einer Bahn, aber das ist sie nicht.

00:19:46: Dass man da eine klare Rollenteilung hat.

00:19:49: Und da kann man doch gestern, so, vor allem aus dem Strategiepapier, wirklich ein paar gute Entscheidungen.

00:19:55: Also Sie haben Hoffnung für die Deutsche Bahn?

00:19:58: Ja, ja, ja.

00:20:00: Es hat in der Strategie viel Schweigstrin, also kann man sie ja fast mal gut kommen.

00:20:05: Dennoch nochmal, auch wenn Sie jetzt die Deutsche Bahn sehr freundlich gelobt haben, Herr Fügelistaler, eine Sache, wenn Sie sich entscheiden müssten, die die Schweizer Bahn besser macht als die Deutsche.

00:20:16: Was wäre das?

00:20:17: Also wir haben natürlich eine klare Verantwortung.

00:20:20: Der Staat übernimmt die finanzielle Verantwortung für das Bahnnetz.

00:20:25: Er sagt, eigentlich ist die Bahn eine Staatsaufgabe.

00:20:28: Also hat man auch Staat eine Pflicht, die Bahn genügend zu finanzieren.

00:20:33: Ich glaube, dieser Schritt, wo die jetzt gemacht, man stellt genügend Geld zur Verfügung.

00:20:38: Wenn der Staat aber so viel Geld spricht, dann muss er auch die Anforderung definieren.

00:20:44: Dann muss er sagen, welche Pfünftlichkeit und welche Ziele er hat.

00:20:50: Und da ist er jetzt gestern deutlich mehr in die Verantwortung gegangen, ohne, ohne der Deutschen Bahn die operative Verantwortung zu finden.

00:20:59: Ich glaube, dieses

00:21:08: Ich sage jetzt nochmal eine Zahl für das letzte Jahr.

00:21:11: Pünktlichkeit der Schweizer Fernzüge, Auch über weitere Entfernungen.

00:21:19: Achtung, das ist doch ein Unterschied, der ist so groß, da muss man sich ja noch nicht mal mehr als Deutschland mit der Schweiz vergleichen.

00:21:29: Wie kann denn so was passieren?

00:21:31: In dieser Pünktlichkeit, da zeichnen sich sämtliche Probleme der letzten zwanzig Jahre ab.

00:21:37: Eine solche Pünktlichkeit entsteht nicht einfach und das hat man ja gesagt.

00:21:42: eine falsche Finanzierung, eine falsche Ausrichtung.

00:21:45: Das war der Traum vom Börsengang.

00:21:48: Das ist eine Trassenentgeltfinanzierung, die in Deutschland falsch aufgesetzt ist.

00:21:55: Das ist eine Finanzierung der Bahninfrastruktur, die nicht funktioniert.

00:21:59: Das ist Interpünktlichkeit.

00:22:00: Da sehen Sie das Ergebnis.

00:22:02: Und deshalb muss man vorne ansetzen bei der Regulierung, beim institutionellen Umfeld.

00:22:08: Dort muss man anfängen und dann wird es ... Langsam besser wurde gestern auch deutlich gesagt, das braucht ein Jahrzehnt und dann nähernt sie sich wie der Schweizer Verherrung.

00:22:20: Das hat das gute Bier in den Bahnwagen, dass sie das aushalten.

00:22:24: Welches Bier gibt es denn in den Schweizer Bahnwagen?

00:22:26: jetzt, wo Sie das zum zweiten Mal sagen, fahre ich mal nach.

00:22:28: Meistens

00:22:29: keines und sonst eine Quelle frisch.

00:22:32: Bist auch nicht schlecht, aber nicht so gut.

00:22:35: Noch mal so eine letzte ernsthafte Frage.

00:22:39: Gibt es denn ein schönes, einfaches Geheimrezept für die Schweizer Pünktlichkeit oder ist es wirklich dieses gesamte Zusammenspiel?

00:22:47: Es ist kompliziert wie eine Schweizer Uhr, ein Zusammenspiel von vielen Rettchen.

00:22:52: Ich meine, sie sind in Europa die Nummer eins.

00:22:55: Sie haben jetzt gesagt, wir in Deutschland, ja, wir müssen erstmal gucken, dass der Staat seine Verantwortung übernimmt, aber es muss doch noch viel mehr sein, oder?

00:23:03: Ich versuche mit einem Beispiel zu sagen über die Infrastrukturfinanzierung, also die Bahnnetzfinanzierung, die mir am Besondersten am Herzen liegt.

00:23:11: In Deutschland gibt es diese sogenannte Luf und über ganz viele Subventionstatbestände zahlt der Bund gewisse Investitionen bei der Deutschen Bahn.

00:23:24: Es ist digitale Schiene, es ist Korridor, er macht ganz viele Vorschriften.

00:23:31: was die Deutsche Bahn machen muss und die Deutsche Bahn muss bei jeder Investition nachweisen, dass sie rentabel ist.

00:23:38: Wir haben in der Schweiz zwei Zahlungen, die wir an das SBB-Netz geben.

00:23:44: Das ist ein Betriebsbeitrag, das ist eine Defiziteckung.

00:23:49: Da kann die SBB, kann Leute im Stellwerk oder unterhalb machen, das ist der Entscheid der SBB.

00:23:56: Und es gibt einen Investitionsbeitrag, der zahlt sämtliche Investitionen.

00:24:01: Und auch da wird nicht gefragt, war die einzelne Investition die richtige.

00:24:07: Also wirklich dieser Schritt, auch das Ministerium machen muss und dieser Einfallfallsteuerung zu einer Unternehmenssteuerung, ich glaube, das bringt die besser.

00:24:18: Und es ist wirklich ganz vieles, das da in den Köpfen ändern muss, damit Deutschland wieder eine gute Bahn hat.

00:24:25: Dann hoffen wir, dass sich ein bisschen was in den Köpfen ändert und dass man wirklich viel in die Schweiz schaut.

00:24:30: Jetzt habe ich aber wenigstens bei Ihnen noch eine Sache gefunden, die nicht perfekt ist.

00:24:36: Sie können mir gerne widersprechen.

00:24:38: Aber ich habe gesehen, auch die Schweizer Bahn ist verschuldet, irgendwas knapp über zwölf, dreizehn Milliarden Euro.

00:24:45: Jetzt dürfen Sie mir noch mal zum Abschluss sagen, kann man denn mit der Schiene überhaupt Geld verdienen oder geht es darum gar nicht?

00:24:51: Nein, ich glaube, das ist ein Jahrzehntnis, die hat die Schweiz.

00:24:55: Vor über dreißig Jahren gemacht, mit der Bahn kann man kein Geld verbinden.

00:25:00: Das ist auch ein ganz großer Unterschied.

00:25:03: Für uns in der Schweiz war die Bahn immer, wir sagen, dem Servicebüblich.

00:25:07: Sie haben jetzt das Wort Gemeinwohl orientiert.

00:25:11: Sie verdienen kein Geld.

00:25:13: Es ist eine Voraussetzung, damit sie die Bevölkerung und die Wirtschaft gut bedienen können.

00:25:19: Es ist eine Investition in die Zukunft des Landes.

00:25:23: Und mit der Bahn Geld verdienen, das geht nicht.

00:25:27: Gute Schlusswort.

00:25:28: Welches ist die schützte Schweizer Bahnstrecke, falls mal irgendjemand, der uns jetzt gerade zuhört, auf die Idee kommt, ach, ich wollte da doch schon immer mal durch die Berge gondeln.

00:25:36: Was würden Sie empfehlen?

00:25:37: Es

00:25:37: gibt so viele.

00:25:38: Ich würde von Interlaken nach Luzern fahren.

00:25:41: Viele sehen Berge.

00:25:43: Wunderschön.

00:25:44: Und da hat es auch einen Zugsrestaurant.

00:25:46: Einzige Probleme, man muss das Bier selbst mitbringen, weil das schmeckt nicht.

00:25:50: Das haben wir auch gelernt.

00:25:52: Vielen Dank Ihnen.

00:25:53: Alles Gute und beste Grüße in die Schweiz.

00:25:55: Ja, besten Dank.

00:25:56: Viel Glück mit der Bahn.

00:26:03: Ja, da geht der Peter Vüglis-Taler doch durchaus sanft mit uns Deutschen um und wie er es ganz deswegen gesagt hat auch nicht aus völligem uneigen Nutz, denn

00:26:14: ja klar,

00:26:15: wenn die Schweizer Bahnen Richtung Norden fahren oder ihre Gäste nach Norden chauffieren wollen, dann müssen die halt auch durch dieses marode Schienennetz Deutschland.

00:26:26: Ja, angefangen haben wir mit ein paar lustigen Bahndurchsagen.

00:26:30: Vielen Dank für alle, die uns da auch was zugeliefert haben.

00:26:33: Schließen wollen wir auch damit.

00:26:35: Ich habe eine Lieblingsdurchsage.

00:26:38: Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Abend und sag bis morgen.

Über diesen Podcast

Der Nachrichten-Podcast der F.A.Z. mit exklusiven Interviews zu aktuellen Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft. Der Podcast für Deutschland bietet Montag bis Freitag um 17 Uhr hintergründige und kontroverse Diskussionen mit F.A.Z.-Redakteuren.

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von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung

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