Liebe FAZ, wenn ich sie richtig verstanden habe, ist die Frage bei Minute 18:47 so schon im Ansatz falsch formuliert: "Verhältnismäßigkeit" ist gerade eine der Voraussetzungen dafür, dass eine Maßnahme der Polizei "legal" (bzw. nach verwaltungsrechtlicher Standardterminologie: rechtmäßig oder hier genauer: materiell rechtmäßig) ist. Das ist auch keine bloße Erbsenzählerei, denn überlegen Sie mal: Wäre es keine rechtliche Kategorie, könnte das von Gerichten nicht überprüft werden. Unsere Staatsform basiert aber ja gerade auf dem Deal: Gewaltmonopol für die Exekutive, im Gegenzug dafür Rechtsschutz durch die Judikative. Gerade bei Berichterstattung über rechtliche Themen halte ich es für wichtig, besondere Sorgfalt walten zu lassen, denn in pluralen Gesellschaften gibt es abgesehen von Recht und Gesetz (und selbst das nicht uneingeschränkt) ja nicht mehr viele Werte o.ä., die allgemeine Gültigkeit beanspruchen können. Davon abgesehen, da mir das in dem Podcast leider nicht zum ersten Mal negativ aufgefallen ist: Ist es nicht vielleicht oft so, dass man als Journalist/Journalistin Suggestivfragen vermeiden sollte?