00:00:05: Wie hoch wird die Rechnung sein für die bedingungslose Unterstützung der Republikaner für US-Präsident Donald Trump?
00:00:13: Bei der Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten in der vergangenen Woche dürften sich viele republikanische Abgeordnete diese Frage gestellt haben.
00:00:22: Ein paar von ihnen stellten sich offen gegen das Weiße Haus, so auch Thomas Messi, republikanischer Abgeordneter aus Kentucky, der seine republikanischen Kollegen vor der Abstimmung warnt.
00:00:36: Donald
00:00:36: Trump kann euch jetzt in den republikanischen Wahlkreisen schützen, indem er eure Kandidatur unterstützt.
00:00:41: Aber zwanzig dreißig wird er nicht mehr Präsident sein und ihr werdet dafür gestimmt haben, Pädophile zu schützen, wenn ihr euch jetzt gegen die Veröffentlichung der Akten stellt.
00:00:48: Dann wird Trump nichts mehr für euch
00:00:49: tun können.
00:00:50: Das Ergebnis dieser Abstimmung wird die Präsidentschaft von Donald Trump überdauern.
00:00:56: Mit den Midterms im kommenden Jahr rückt auch die Zeit nach Donald Trump in den Fokus.
00:01:03: Wie sich die Republikaner dafür aufstellen, wer sich in Position bringt, das bespreche ich heute mit dem Amerika-Experten Tobias Endler.
00:01:11: Davor schalten wir aber nach Washington, wo es gestern Nachmittagortszeit zu einem Schusswaffenangriff gekommen ist.
00:01:25: Wie die Trump-Regierung darauf reagiert und was sich gerade in Sachen Friedensverhandlungen für den Ukraine-Krieg tut, das erklärt uns gleich unsere Nordamerika-Korrespondentin Sophia Dreisbach.
00:01:36: Und damit herzlich willkommen zum FAZ-Podcast für Deutschland.
00:01:45: Ich freue mich sehr, dass Sie mit dabei sind.
00:01:51: Wir schalten jetzt nach Washington zu unserer Korrespondentin Sophia Dreisbach.
00:01:56: Hallo, Sophia, herzlich willkommen.
00:01:58: Hi, lieber Felix.
00:02:00: Erst mal zu den aktuellen Schlagzeilen.
00:02:02: Gestern Nachmittag gab es eine Schießerei in Washington, ganz in der Nähe vom Weißen Haus.
00:02:07: US-Präsident Trump spricht von einem Terrorangriff.
00:02:11: Was wissen wir denn über den Vorfall?
00:02:12: stand jetzt?
00:02:14: Ja, also ein Mann hat sich gestern am amerikanischen Nachmittag... Zwei Nationalgardisten genähert, er soll ihn aufgelauert haben und dann quasi um die Ecke herum sie überrascht haben und auch sofort mit einer Waffe angegriffen haben erst auf die eine Nationalgardistin geschossen haben sie nach einigen Medienberichten in Brust und Kopf getroffen haben und dann auf einen zweiten geschossen haben bevor er selbst überwältigt wurde.
00:02:38: Und was wissen wir über den Täter?
00:02:40: Bislang ist bekannt, dass es offenbar in den neunundzwanzig Jahre alter Afghane ist.
00:02:44: ja hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier
00:02:56: hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier hier
00:03:04: hier.
00:03:05: Ja, Donald Trump hat eine wieder sehr aggressive Ansprache gehalten.
00:03:09: Er hat gesagt, erst mal würde jeder Afghane, der damals unter beiden ins Land kam, jetzt überprüft und das Einwanderungsamt hat dann am gestern Abend noch sofort verkündet.
00:03:17: Man würde von nun an erst mal alle Einwanderungsanträge von Afghanen in die Vereinigten Staaten aussetzen.
00:03:23: Ja, wir können auch mal ganz kurz reinhören in diese Ansprache von Donald Trump.
00:03:32: who has entered our country from Afghanistan under Biden.
00:03:46: Also Trump nutzt das auch nochmal, um seine scharfe Immigrationspolitik vielleicht auch nochmal weiter zu verschärfen.
00:03:53: Und Trump entsendet ja auch zusätzliche Nationalgardisten nach Washington.
00:03:58: Das hat mich so ein bisschen überrascht, denn es gab doch kürzlich, wenn ich mich nicht täusche, ein Urteil, dass dieser Einsatz illegal ist, oder?
00:04:06: Ja, genau.
00:04:07: Eine Richterin hatte eigentlich gerade festgelegt, dass die Regierung jetzt drei Wochen hat, die Soldaten hier abzuziehen.
00:04:13: Und er hat jetzt aber einen Notantrag, einen Eilantrag eingereicht, mit dem er in dem er begründet hat, dass das jetzt umso nötiger sein und welche im Gegenteil, wie gesagt, nochmal um fünf Hundert aufstoppen.
00:04:24: Und die große Frage ist ehrlich gesagt, was die dann hier machen, denn das war bisher schon manchmal die Frage, ob die überhaupt alle hier noch beschäftigt sind.
00:04:30: Okay, also da ist noch ein Rechtsstreit anhängig und wir und du, wir bleiben natürlich dran auch auf Faznet.
00:04:37: Aber lass uns noch mal weiter sprechen über ein anderes großes Thema, was auch gerade in Washington die Runde macht, nämlich die Bemühungen um ein Ende des Ukrainekriegs.
00:04:49: Bevor wir darüber sprechen, was da so in Washington gerade geredet und getratzt auch wird, vielleicht kannst du uns noch mal ein kurzes Update geben, wo wir da gerade stehen.
00:04:59: Ja, also heute wäre der große Tag gewesen, Thanksgiving, an dem Trump ursprünglich mal seine Deadline ausgesprochen hatte, zu der die Ukraine sich zu einem Friedensplan bekennen muss.
00:05:09: Aber das Ganze ist ja aufgeweicht.
00:05:10: Also inzwischen klingt es ehrlich gesagt so, als würde ich in den nächsten Tagen nichts Konkretes passieren.
00:05:16: Der Wittkoft, einer der Chefverhandler Trumps Sonderbeauftragte eigentlich für den Nahen Osten, soll demnächst Putin treffen.
00:05:23: Der zweite Verhandler Driscoll soll wiederum den Ukraineren sprechen.
00:05:27: Also man ist offenbar noch mitten in den Gesprächen, mitten in den Verhandlungen hier.
00:05:31: Und es gibt ja auch noch ein paar dicke Bretter zu bohren, vor allem was Fragen der Gebietsabtreitung angeht.
00:05:38: Die sollen ja von Trump und Zelensky in einem persönlichen Gespräch geklärt werden.
00:05:42: Es gab Berichte über ein mögliches Treffen vielleicht auch in Washington.
00:05:46: weiß man da schon ein konkreteres oder steht das noch in den Sternen?
00:05:50: Trump schien das am Dienstag bei seiner Abreise nach Florida in sein Anwesen, wo er Thanksgiving verbringt, erst mal abgeräumt zu haben, denn er sagte, ja, ich weiß, dass Sie Lenz Gesicht treffen möchte, aber er halte das erst für sinnvoll, wenn ein Deal dann tatsächlich auf dem Tisch liege.
00:06:03: Und danach sieht das Moment einfach nicht aus.
00:06:05: Also es ist davon auszugehen, dass die beiden Männer demnächst telefonieren, aber ein konkretes Datum wurde da noch nicht genannt.
00:06:12: Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass die US-Regierung sich betont zuversichtlich gibt, was die Erfolgsaussichten von einem solchen Friedenstil an... geht, aber am Ende muss ja Russland noch zustimmen.
00:06:23: Und mit den Russen hat sich eben jener Dan Driscoll getroffen, den du gerade erwähnt hast.
00:06:29: Ein US-Staatssekretär ist das.
00:06:31: Wissen wir da was über die Ergebnisse?
00:06:33: Wissen wir, was die Russen zu dem Vorschlag gesagt haben, der aktuell auf dem Tisch liegt?
00:06:38: Ja, genau, Driscoll, der hieres Minister hier war zu absprachen in Abu Dhabi mit den Russen.
00:06:43: danach, war es Überraschend leise wiederum.
00:06:46: Also als Rubio mit den Ukrainern auf den Europäern in Genf gesprochen hatte, trat man danach vor die Presse und er hat sozusagen große Erfolge verkündet.
00:06:54: Das war jetzt nicht der Fall.
00:06:55: Und es ist natürlich ganz klar, dass Moskau hat das ja auch mehrfach gesagt, dass es ihnen nicht passt, dass dieser Plan jetzt nochmal umgeworfen wurde.
00:07:02: Die erste Variante dieser achtundzwanzig-Punkte-Plan war ja sehr zuvorkommend für Moskau.
00:07:07: Und man musste davon ausgehen, dass da jetzt wieder die alten Diskussionen aufkommen und die alten Maximalforderungen gestellt werden.
00:07:12: Okay, dann vielleicht kein Wunder.
00:07:14: dass erst mal keine Reise von Zelenski nach Washington ansteht.
00:07:18: Du hattest auch Steve Wittkopf erwähnt.
00:07:20: Das ist ja der Trumps Unterhändler für fast alles quasi.
00:07:23: Und der soll sich am kommenden Dienstag mit Putin treffen.
00:07:27: Jetzt gibt es ja gerade eine heiße Diskussion um Steve Wittkopf.
00:07:31: Viel Kritik.
00:07:32: kannst du uns mal kurz erklären, um was es da geht.
00:07:35: Ja, vielleicht erst noch mal, Steve Wittkopf ist ja eigentlich Immobilieninvestor und ein enger Freund von Trump und ist dann in diese Regierung geholt worden auf einmal als wirklich, wie du sagst, Verhandler für alles als eine wahnsinnig zentrale Figur in ganz vielen Dingen.
00:07:48: Und man sagt eben schon länger über ihn oder beziehungsweise auch die Außenpolitiker der alten Schule innerhalb der Republikaner und bei den Demokraten sowieso befürchten halt das Wittkopf, wie kein Filter hat bei den Russen, dass er einfach diese Machtspiele aus Moskau auch nicht durchschaut.
00:08:03: weil er eben kein Diplomat ist.
00:08:05: Und das hat sich jetzt jüngst vielleicht insofern bewiesen, als dass ja dieses angebliche, dieser angebliche Mitschnitt gelegt wurde, indem er, Judy Ushakov, dem außenpolitischen Berater Vladimir Putin ist, ganz offenbar Anweisung oder Hinweise und Ratschläge gibt, wie denn am besten mit Trump umzugehen sein, um Erfolge zu erzielen.
00:08:24: Und das klingt ja dann schon fast so ein bisschen, als würde ein amerikanischer Top-Unterhändler irgendwie sich mit den Russen koordinieren.
00:08:32: um da ein Erfolg Russlands herbeizuführen, oder?
00:08:36: Ja, unbedingt.
00:08:37: Da haben auch wirklich republikanische Kongressabgeordnete scharfe Kritik geübt, gesagt, Wittkopf stehe da, als würde er von den Russen bezahlt, er müsste mittlerweile entfernt werden.
00:08:46: Diese Seitenspielchen müssten aufhören und man solle doch Rubio, dem Außenminister, der da eine wesentlich konservativere Haltung hat, in diesem Ganzen eine größere Rolle zuspielen.
00:08:57: Aber Trump hält an Wittkopf fest offenbar.
00:08:59: Und bislang gibt es auch, das muss man sagen, noch keine offenen Bruchlinien in der Regierung über die verschiedenen Ansichten gegenüber Russland.
00:09:06: Ja, okay, also Kritik gegen das Vorgehen von Wittkopf, da auch aus der republikanischen Partei.
00:09:12: Ich würde gerne zum Schluss noch mal ein bisschen raussoumen mit dir, denn Trump steht zurzeit unter Druck an verschiedenen Fronten, ja, ich denke vor allen Dingen an den Epstein-Skandal, aber auch so was wie anhaltende Inflation, steigende Kosten für die Krankenversicherung und die US-Amerikaner haben ein negatives Bild von der Wirtschaftslage, ist natürlich besonders problematisch, wenn man an seinen Wahlkampf denkt.
00:09:32: Wie dringend braucht Trump jetzt einen außenpolitischen Erfolg in Sachen Ukraine?
00:09:37: Oder wie gelegen, so hart das klingt, kommt ihm jetzt vielleicht auch dieser Angriff in Washington?
00:09:44: Ja, das ist tatsächlich eine berechtigte Frage.
00:09:45: Also Trump will diesen, wie er ihn dann nennen würde, neunten Friedensschluss.
00:09:49: ja ganz dringend.
00:09:50: Das ist absolut klar.
00:09:51: Das wäre sein größter diplomatischer Erfolg der Amtszeit und in diesem Sinne nicht mehr zu toppen.
00:09:56: Und gleichzeitig sagt er immer wieder, es ist schwieriger, als er sich das vorgestellt hat.
00:09:59: Und bei vielen Anhängern, gerade so aus der Make America Great Bubble, kann er damit gar nicht so viele Blumentöpfe geben, weil die es immer sagen, Also make America great again.
00:10:08: America first bedeutet für mich, dass wir uns um die Sachen im Land kümmern.
00:10:11: Du hast das angesprochen.
00:10:12: Die Preise, die immer noch hoch sind und so weiter.
00:10:14: Insofern weiß man gar nicht genau, wie viele Credits ihm das einbringen würde, aber er selbst ist offenbar sehr hinterher.
00:10:20: Und ja, mit diesem furchtbare Angriff, einen Tag vor Thanksgiving sind die Themen jetzt natürlich wieder andere.
00:10:26: Und Trump kann noch mal voll die Schiene der Migrationspolitik fahren.
00:10:30: Alles klar, Sophia.
00:10:30: Vielen, vielen Dank für deinen Bericht und trotz all der Geschehnisse Happy Thanksgiving.
00:10:39: In Sachen Ukraine-Diplomatie muss sich Trump also mittlerweile kritische Fragen aus der eigenen Partei gefallen lassen.
00:10:45: Und auch bei der Abstimmung über die Veröffentlichung der Epstein-Akten musste der Präsident dem Druck aus den eigenen Reihen nachgeben.
00:10:52: Kommt da was ins Rutschen bei den Republikanern?
00:10:55: Oder ist es eher der eigene politische Überlebensinstinkt, der bei einigen Abgeordneten mit Blick auf die Midterms einsetzt?
00:11:02: Darüber spreche ich mit meinem nächsten Gast.
00:11:04: Tobias Endler ist Politikwissenschaftler und Amerikanist, arbeitet aktuell an einem Buch über die künftigen Linien der US-Außenpolitik, das im kommenden Jahr erscheint.
00:11:13: Jetzt ist er aber schon mal hier bei uns.
00:11:15: Hallo Tobias, schön, dass du wieder da bist.
00:11:17: Hallo Felix, ich freu mich.
00:11:18: Vielleicht gleich am Anfang mal eine kurze Einordnung, weil ich will das Thema auch nicht zu sehr aufbauschen.
00:11:24: Wie schätzt du denn aktuell die Stimmung in der republikanischen Partei mit Blick auf Ihren Präsidenten ein?
00:11:30: Hat sich da was verändert?
00:11:32: Ja, da hat sich was verändert.
00:11:33: Ich habe den Eindruck, es hat ja ewig gedauert, das Haus brennt schon länger gefühlt, aber es hat ewig gedauert, bis mal einer den Feueralarm angemacht hat.
00:11:42: Und ich glaube, die App-Steam-Files, die du eben eingangs erwähnt hast, Das ist dieser Feueralarm.
00:11:48: Es ist ja erstaunlich, wie lang es eigentlich gedauert hat, bis man so eine Absetzbewegung von Trump einsetzt.
00:11:54: Man hat ja das Gefühl, der hat so eine Art Freipass und kann im Grunde alles machen, wie es ihm gefällt mit der eigenen Partei, auch mit den anderen Kräften im Institutionensystem.
00:12:06: Und jetzt kommen diese App-Stream-Files, das könnte tatsächlich diese eine rote Linie sein, da geht es um sexuellen Missbrauch, dann auch noch von Minderjährigen.
00:12:15: wo doch so ein alter moralischer Markenkehren der eigenen Partei berührt wird, den auch manche der fanatischen Magas da nicht mehr übersehen wollen.
00:12:24: Und ich glaube, das könnte diese rote Linie sein, die ja eigentlich schon länger überschritten hat.
00:12:29: Aber jetzt auch in den Augen in der eigenen Basis, ne?
00:12:31: Okay, also es ist ja beruhigend zu hören, dass wenigstens bei sexuellen Missbrauch von Kindern es noch eine rote Linie gibt.
00:12:37: Das extremste Beispiel, wenn wir jetzt über Brüche in der Partei sprechen ist ja wahrscheinlich der mit Marjorie Taylor Greene, die ja sich sehr eingesetzt hat für die Freigabe der Epstein-Akten und die Trump dann quasi verstoßen hat.
00:12:52: Die war ja eigentlich so eine absolute Hardcore-Mager-Anhängerin.
00:12:56: Wie gefährlich ist dieser Epstein-Skandal für Trump?
00:12:59: Was würdest du sagen?
00:13:02: Ja, du hast den zentralen Punkt schon benannt, ne?
00:13:04: Sie war eine Hardcore-Überzeugte, also wirklich eine von den Tiefgläubigen, die Trump geradezu verehrt hat.
00:13:10: Das ist gefährlich für Trump nicht so sehr wegen dieser Einzelperson.
00:13:15: Also Marjorie Taylor Greene gilt auch vielen in der klassischen republikanischen Partei als irgendwo zwischen absonderlich und durchgeknallt, muss man offen zu sagen.
00:13:26: Aber was gefährlich ist, ist, dass Trump jemanden angreift, die bis vor Kurzem im Zentrum seiner Unterstützerbasis stand.
00:13:34: Und das wirft natürlich Wellen, weil das beobachten andere und die sagen, Mensch, Die hat sich jetzt über Jahr und Tag für Trump eingesetzt, ihn ja gerade zu fanatisch verteidigt.
00:13:45: Es gibt einen Punkt, wo sie abweicht und sagt, diese Apps, die in Fires, die müssen ans Licht kommen, weil die gegen die Grundüberzeugung gehen, der Magerbasis.
00:13:54: Und das war der Grund, warum sie Trump jetzt amtgewählt haben, den Sumpf in Washington trockenlegen.
00:13:59: Die Korrupten erlieben das alles ans Licht.
00:14:01: Terren vermeintlich und durch eine andere moralischen Kompass ersetzen.
00:14:07: Und jetzt entsteht der Eindruck, Trump gehört da selbst dazu.
00:14:10: Er ist der Falsche, um diesen Trump, um diesen Sumpf trocken zu legen.
00:14:14: Er will das nicht.
00:14:14: Der fühlt sich ganz wohl in diesem Sumpf.
00:14:16: Und in dem Moment, wo jemand den Finger auf diese Wunde legt, wie sie es tut, wird sie abgeschossen.
00:14:22: Und das hat natürlich schon Konsequenzen für die Basis, die sich überlegt.
00:14:25: Moment, was bleibt mir jetzt an Unterstützung für Trump eigentlich?
00:14:29: Die wirtschaftlichen Versprechen sind nicht eingetreten.
00:14:32: Bislang bleibe ich an Bord, obwohl die Preise noch oben sind, über die Durchhalte parolen.
00:14:36: Ich gebe Trump noch ein bisschen Vertrauensvorschuss.
00:14:41: Und jetzt sehe ich, wie er einer seiner überzeugten Unterstützerinnen einfach die Luft abschreibt.
00:14:46: Sobald sie die Stimme gegen ihn erhebt, das ist gefährlich.
00:14:50: Du hast die Wirtschaft gerade noch angesprochen, Appstien-Skandal natürlich.
00:14:53: Welche, was sind denn noch so die Kernpunkte, woran sich diese diffuse Unzufriedenheit entzündet, die wir gerade beobachten können?
00:15:02: Ja, die ist nicht mehr ganz so diffuse, würde ich sagen, wenn ich mit Menschen spreche, ob neulich erst ... in den Bundesstaaten um die großen Seen herum, also Wisconsin, Michigan, Illinois und so.
00:15:13: Das sind ganz gute Bundesstaaten, Ohio, auch Pennsylvania, wo die alten Industrien angelagert sind.
00:15:19: Das sind gute Bellwether States.
00:15:21: Das sind Staaten, wo man ablesen kann, wo die Stimmung im ganzen Land so hingeht.
00:15:26: Und da ist es schon sehr konkret.
00:15:28: Wir haben heute den Tag, heute ist Thanksgiving, übrigens Happy Thanksgiving, ja auch dir.
00:15:33: Das ist ein großer Feiertag in den USA, wo Menschen gerne ihre Familien einladen, auch mal besseres Essen kaufen, da wird die Festtaktafel voll geladen und dann reisen Menschen an mit dem Auto selbstverständlich über hunderte von Meilen, kostet Benzin.
00:15:48: und dann hast du schon zwei konkrete Faktoren, die sehr konkret sind, gar nicht so, die Fußabstrakt.
00:15:53: Benzin ist immer noch teuer, Essen ist viel zu teuer.
00:15:56: Und das tut weh.
00:15:59: Es ist ja gar nicht so ungewöhnlich, dass US-Präsidenten im Laufe ihrer Amtszeit an Macht verlieren, normalerweise nach den Midterms.
00:16:06: Da gibt es ja diesen Ausdruck der lame duck.
00:16:08: Wie würdest du denn die aktuelle Dynamik vor diesem Hintergrund einordnen?
00:16:12: Also unterliegt am Ende selbst der außergewöhnliche Donald J. Trump den ganz gewöhnlichen Gesetzmäßigkeiten der US-Politik?
00:16:19: Ist das einfach das normale, was wir gerade sehen?
00:16:23: Also nicht aus seiner Sicht der Dinge.
00:16:26: Er kann auch die Gesetze der Physik verändern und so weiter, wenn es nach ihm geht.
00:16:30: Aber ja, letzten Endes beobachten wir das.
00:16:33: Da ist auch eine gewisse hoffentlich Resilienz der US-amerikanischen Demokratie drin, die sich auch von schweren Schlägen und Dellen vielleicht wieder erholen kann.
00:16:42: Aber ich sage das Eingangs.
00:16:43: Es hat ewig gedauert, bis es Absetzbewegungen, eine kritische Auseinandersetzung mit Trump gibt.
00:16:50: Ich meine, es gab keinen Impuls von außen.
00:16:52: Die Demokraten waren bis vor Kurzem in der Schockstarre.
00:16:54: Jetzt hat die Mamdani-Wahl in New York noch mehr eigentlich die Siege der Gouverneurinnen in Virginia.
00:17:02: Und New Jersey, die haben so einen neuen, ja wie so eine Adrenalinspritze auch bedeutet für die Partei, war höchste Zeit.
00:17:08: Dann gab es keine Fliehkräfte von innen.
00:17:11: Also die, die Never Trumpers zum Beispiel in der ersten Amtszeit noch stark waren, sind relativ leise geworden.
00:17:17: Und es gibt eigentlich kaum kontrollierende Kräfte durch das System, alles was Jackson Balances ist, was Gewaltenteilungen angeht, wo der komplett untergraben, unterhöhlt.
00:17:27: George Packer hat einen tollen Essay geschrieben, wo er von einer Zombiedemokratie spricht, die in Grunde nur noch aus einer entleerten Hülle besteht.
00:17:35: Das formale Gerüst der Institution ist da.
00:17:38: Aber was ist ihnen noch drin?
00:17:40: Ein Leben, an Menschen, an Überzeugungen, kaum noch was.
00:17:43: Insofern ist es ein ganz gefährlicher Kipppunkt.
00:17:46: Und ich hoffe mit dir, wir sollten alle als Demokraten und Demokratien hoffen, dass die Zwischenwahlen ein gewisses Korrektiv bedeuten.
00:17:54: Das wäre schon einschneidend, weil bislang die republikanische Partei, die sogenannte United Government, ja die Mehrheit hat in beiden Kammern des Kongresses und im Weißen Haus.
00:18:03: Trump also extrem viel durchsetzen kann und das könnte sich jetzt nächsten Herbst wieder ändern.
00:18:09: Du hast es angesprochen.
00:18:10: Gerade haben die Republikaner bei zwei Gouverneurswahlen und eben in New York eine ziemliche Abreibung verpasst bekommen und nächstes Jahr stehen dann eben die Midterms an.
00:18:19: Vielleicht kannst du uns mal mitnehmen in den Kopf eines republikanischen Abgeordneten oder Senatoren, der um seine Wiederwahl kämpfen muss.
00:18:27: Was für eine Rechnung stellt so jemand gerade auf, wenn er auf die politischen wirtschaftlichen Umstände guckt, die wir gerade besprochen haben.
00:18:36: Was denkt der?
00:18:39: Es kommt wirklich darauf an, wo dieser Mensch sitzt.
00:18:43: Wenn er in einem engen und traditionell umkämpften Bundesstaat wie Wisconsin etwas sitzt, dann wird sich dieser Mensch in aller Regel, ob er oder sie, nicht so viel Sorgen machen, dass jetzt in New York einen Soran Mamdani die Bürgermeisterwahl gewonnen hat.
00:18:59: Was anderes ist es, dass die Gouverneurinnen in West Virginia und New Jersey dann diese Wahlen gewinnen, weil das sind dann Figuren, die echte politische Gestaltung macht für diesen Bundesstaat haben.
00:19:11: So ähnlich wie Ministerpräsidentinnen.
00:19:14: Und das hat konkrete Konsequenzen, weil Menschen wollen in ihrem Bundesstaat umgesetzt Politik sehen.
00:19:21: Billigere Preise, ich sagte es, ein anderes Gesundheitssystem auch.
00:19:25: Sicherheitsbedenken, die ausgeräumt werden sollen, weil Menschen sich nicht mehr so wohlfühlen auf den Straßen und sofort.
00:19:31: Und das hat echte Auswirkungen auf den Alltag der Menschen.
00:19:35: Und sowas schlägt durch.
00:19:37: Das wird auch in Wisconsin oder in anderen Swingstates registriert.
00:19:41: Moment, das läuft vielleicht ganz gut.
00:19:43: Da unten in New Jersey.
00:19:45: Warum kriegen wir das hier nicht hin?
00:19:47: Du warst jetzt relevanter, ja.
00:19:49: Ja,
00:19:49: und wenn wir es nochmal beziehen auf Trump, also ich frag mich, ob es nicht vielleicht Republikaner gibt, die nächstes Jahr antreten müssen und jetzt so ein bisschen hinterfragen, ob die Allianz mit Trump eigentlich ja Unterstützung ist im Wahlkampf oder eher Ballast.
00:20:04: oder ist das schon zu weit gedacht?
00:20:06: Sind wir noch nicht so weit?
00:20:08: Ich glaube, wir sind noch nicht ganz an diesem Punkt, um ehrlich zu sein.
00:20:12: Zum einen hat Trump wirklich ein Stronghold, wie die Amis sagen, also einen sehr starken Zugriff immer noch auf die einzelnen Bundesstaaten.
00:20:20: Er kann den Wahlkampf einer einzelnen Person über die true social und zwei, drei Tweets im Grunde kaputt machen innerhalb von zwei bis drei Tagen.
00:20:30: Dann springen die entscheidenden Donner und Sponsoren ab und ohne Sponsoren und ohne viel Geld ist in den USA überhaupt kein Wahlkampf zu machen.
00:20:38: Das liegt mit dem medialen System zusammen, das hängt mit der schieren Größe des Landes zusammen und anderen mehr.
00:20:44: Ohne Geld ist da nichts zu reißen.
00:20:48: Und da ist eine starke Verbindung zum Weißen Haus, weil sich keiner der Großsponsoren aus wiederum wirtschaftspolitischen Gründen mit den Präsidenten verschärzen möchte.
00:20:58: Das ist das eine.
00:20:59: Das andere ist, dass bei Trump viele Gesetze, ich würde sagen so Naturgesetze der Politik bislang immer noch nicht zu gelten scheinen.
00:21:08: Also etwa die offene Korruption, die da gelebt wird.
00:21:11: Ich erinnere mich noch, Felix, vor nicht allzu langer Zeit wurde Hillary Clinton damals vorgeworfen, nachdem sie aus dem Wahlkampf ausgestiegen war, also schon raus auch aus ihrem außenpolitischen Amt, damals wurde ihr vorgeworfen, dass sie jetzt ihren Ruf versilbert, indem sie reden hält, für die sie zweihunderttausend Dollar Honorar bekommt, was eine ganz erstaunliche Summe ist, und man kann das moralisch bedenklich finden, wurde aber als Korruption angeprangert.
00:21:36: Heute ist die Unverfrorenheit der Korruption die Trump persönlich und seine Regierung lebt, eklatante Verstöße am hellesten Tage.
00:21:48: Ganz klar gewinnorientiertes Verhalten, Amtsmissbrauch auch in dieser Form.
00:21:52: Das wird so als gegeben hingenommen.
00:21:55: Die Haltung ist ja klar.
00:21:57: Das ist halt Trump.
00:21:58: Der macht überall das Maximum aus einem Business egal, welche Rolle er gerade einnimmt.
00:22:02: Er hat sich was verschoben und das überträgt sich auch in die einzelnen Bundesstaaten.
00:22:07: Trump bietet da nie genug Angriffsfläche.
00:22:10: In den Augen vieler Menschen, die ihn so hinnehmen wie er ist, da kann ich mich schwer dagegen... kontrastieren als jemand, der um ein Amt in den Bundesstaat antritt.
00:22:20: Du sagst es, Trump hat immer noch einen sehr direkten Zugriff ja auch auf die Basis, aber wenn die Midterms durch sind nächstes Jahr, dann verliert Trump ja trotzdem ein wichtiges Druckmittel gegen Abweichler in den eigenen Reihen.
00:22:35: Er kann dann nämlich nicht mehr damit drohen, in Vorwahlen republikanische Gegenkandidaten zu unterstützen.
00:22:40: Das hat er ja öfter gemacht, eben wenn Republikaner nicht aus seiner Linie sind, dann unterstützt er eben die Gegenkandidaten.
00:22:48: Rechnest du nach den Midterms mit offener Kritik an Trumpskurs bei den Republikanern?
00:22:55: Nicht in dieser Form, muss ich sagen, und zwar nicht, weil ich bin bei dir, von der politischen Logik her wird es Sinn machen, dass Menschen sich dann offener absetzen, vielleicht gegen ihn positionieren.
00:23:05: Ich glaube aber, dass viele dieser Kandidaten und Kandidatinnen dann ein Glaubwürdigkeitsproblem bekommen auf der anderen Seite, also gegenüber der Basis.
00:23:13: die sie brauchen, um ins Amt zu kommen oder ihr Amt eben gegen Herausforderer zu verteidigen.
00:23:18: Was ich schon sehe, ist, dass es systematische Absetzbewegungen geben wird von Donald Trump, die zum jetzigen Zeitpunkt noch eher verdeckt laufen, diskret ablaufen, Netzwerke bilden sich, das kann das Umfeld von Project twenty twenty five sein, das kann das Rockbridge-Netzwerk sein.
00:23:38: Netzwerke sind schon längst geknüpft, aber zu das offene Es gibt eine Zukunft nach Trump.
00:23:45: Ich stelle mich vorne hin, weil ich die gestalten möchte, ist noch nicht da.
00:23:48: Würde auch als Königsmord verstanden werden und von Trump ganz klar so benannt werden.
00:23:54: Und in aller Regel wissen wir, wird der Königsmörder nicht zum nächsten König, sondern irgendjemand anderes dann, weil dem traut ja keiner.
00:24:02: Trump ist neunundsebzig Jahre alt.
00:24:05: So oder so müssen die Republikaner also planen für die Zeit nach ihm.
00:24:10: Kannst du uns mal so einen ganz kurzen Überblick geben, wer sich da in Stellung bringt?
00:24:16: In allererster Linie ist jetzt keine Überraschung.
00:24:18: wahrscheinlich sein Vizepräsident, JD Vance, der auch sich in Teilen gar nicht mehr so in Stellung bringen muss.
00:24:26: Er hat natürlich einfach einen Vorteil, was seine Position und seinen Bekanntheitsgrad angeht.
00:24:32: die politische Ebene von der aus er agieren kann.
00:24:36: Er ist schon mal durchs Land getourt mehrfach.
00:24:39: Er braucht sich nicht mehr groß vorzustellen.
00:24:41: Er ist ganz klar Trumps Favorit aktuell.
00:24:45: Bei Bands ist es wirklich erstaunlich, in welchem Ausmaß er die Gunst von Trump hat, wenn man sich seine Vorgeschichte anschaut.
00:24:51: Zu Hillbilly-Elegy-Zeiten hat der Trump ja noch als Faschisten bezeichnet, auch mal mit Hitler verglichen.
00:24:57: Ich meine, da die Kurve zu kriegen, zum favorite Sun.
00:25:01: Das Präsidenten ist schon eine Leistung.
00:25:03: Das ist ihm gelungen.
00:25:04: Er ist rhetorisch enorm stark.
00:25:06: Ich habe ihn mehrfach live im Wahlkampf erlebt, wo auch ein anderer J.D.
00:25:11: Vance auftritt als derjenige aus der Fernsehdebatte.
00:25:14: Das muss man ganz klar sagen, er hat zwei Gesichter.
00:25:16: Da ist was Janusgesichtiges, Janusköpfiges mit dabei.
00:25:20: Der Vance im Wahlkampf ist sehr viel schärfer, ist sehr viel polemischer, der viel härter in der Ideologie.
00:25:26: als den, den wir im Fernsehen gesehen haben gegen den Gouverneur von Minnesota, gegen Tim Walsh damals, wo er fast präsentiell auftrat.
00:25:34: Also das ist jemand, der ist rhetorisch gut, der es versiert, der ist selbstbewusst über seinen Amt, der hat eine Vision und der hat eine ideologische Härte, die eigentlich so, wenn man ehrlich ist, bei Trump gar nicht vorhanden ist.
00:25:50: Trump ist eigentlich ein Opportunist im besten oder schlechtesten Sinne, der hat keine keine Dauer auf die ideologische Plattform.
00:25:57: J.D.
00:25:57: Vance schon.
00:25:59: Das fängt an mit einem sozialkonservativen Familienmodell.
00:26:03: Das fängt an mit seinen christlichen Glauben, denen er lebt.
00:26:06: Das geht weiter mit der Vorstellung, dass das ganze Land im Grunde korrupt ist und einmal so neu sortiert werden muss.
00:26:15: Das geht mit Vorstellungen, dass man die Justiz durchaus einsetzen soll als Waffe, wie das Trump auch schon tut, gegen politische Gegner und so fort.
00:26:23: Der ist für mich ganz vorne.
00:26:25: Dann schon länger im Gespräch ist Marco Rubio, der derzeitige Außenminister, der für mich ein Profilierungsproblem hat.
00:26:36: Auch schon ein paar Mal die Linie und die Richtung und die Weltsicht geändert hat.
00:26:40: Auch seine Sicht auf Trump und sein Verhältnis zu Trump war ja mal sehr konfliktbelastet, jetzt im Moment geht's.
00:26:45: Little
00:26:45: Marco.
00:26:46: Ich
00:26:46: glaube nicht, dass, ja, genau Little Marco kleine Hände und so fort.
00:26:51: Ich glaube nicht, dass er gegen jemanden wie JD Vance durchkäme, der wie gesagt Trumps Favorit ist und der über das Rockbridge-Netzwerk sich einfach schon strategisch extrem gut aufgestellt hat, der die Rückendenkung hat, der Tech-Branche.
00:27:07: Rockbridge ist ja, beteiligt sich selbst ja, als eine Art politische Eventual Capital.
00:27:13: Also es wagt nicht kapital, dass diesmal ins politische investiert wird.
00:27:18: Anstelle Ihnen ein aufstrebendes Tech-Unternehmen oder ein Start-up.
00:27:21: Vielleicht
00:27:21: kannst du, sorry, weil du es jetzt schon zweimal oder dreimal erwähnt hast, das Rockbridge-Netzwerk.
00:27:26: Vielleicht können wir einmal kurz grundsätzlich klären, was ist das und wer da dahinter steckt.
00:27:31: Also Rockbridge ist eine konservative Interessensgruppe, um es neutral zu formulieren.
00:27:37: Die machen Advocacy, also politische Lobbyarbeit.
00:27:40: Das ist erstmal jetzt nicht ungewöhnlich.
00:27:42: Die Lobbyarbeit in den USA ist sehr viel stärker ausgeträgt.
00:27:45: Noch mal als bei uns in Deutschland gibt es auch andere Zugänge zu den politischen Akteuren und Abgeordneten.
00:27:52: Besonders ist an Rockbridge dass das Geld, und das braucht es immer in den USA, ich sage das vorhin, es braucht es in jedem Wahlkampf, es braucht es bei jeder politischen Vision, die sie entwickeln.
00:28:02: Das Geld kommt aus der Techbranche, kommt viel aus dem Silicon Valley, kommt von Figuren wie Peter Thiel, Chris Buskirk, das ist ja der Co-Gründer mit J.D.
00:28:15: Vance zusammen von dieser Rockbridge-Netzwerkvereinigung.
00:28:18: Das sind Figuren, auch Elon Musk war es früher, die eigentlich auch politisch waren.
00:28:24: Und die Idee war als Libertäre, die gibt ja so in dieser Form, in dieser extreme Ausbringung in Deutschland so nicht, eigentlich Staat, lass uns in Ruhe.
00:28:33: Alles was wir von dir wollen ist, dass die Polizei funktioniert und die Grenzen gesichert sind und dass wir Vertragssicherheit haben.
00:28:39: Wenn ich einen Vertrag abschließe und jemand hält sich nicht dran, dann gehe ich vor Gericht.
00:28:43: Aber alles andere vom Staat will ich nichts wissen.
00:28:46: Und da hat sich was verschoben, Felix, in den letzten Sieben, acht bis zehn Jahren, dass diese Figuren, Pieter Thiel vorneweg den Anspruch erheben, politisch gesellschaftliche Strukturen systematisch mitzugestalten, über die Unsummen Geld, die sie gemacht haben, die sind stinkreich und über die Netzwerke und vor allem die Hoheit über Informationen, über Daten, die sie besitzen.
00:29:13: Und diese Kombination ist per se schon gefährlich.
00:29:17: Und dann braucht es politische Brückenköpfe, Die in der politischen Welt besser funktionieren als so ein Elon Musk.
00:29:23: Wir haben ja gesehen, der wird diesen Nerdfaktor auch nicht los.
00:29:27: Der war ja selbst Trump am Ende irgendwie zu durchgeknallt.
00:29:30: Da ist keine Verlässlichkeit.
00:29:32: Aber ein JD Wernz, der mit Peter Thiel traditionell enge Bande hat.
00:29:37: Ist was anderes.
00:29:38: Ja, vielleicht zum Abschluss das, was du jetzt beschrieben hast, J.D.
00:29:42: Vance mit diesem Rockbridge Network im Rücken und eher eben in der Pole Position.
00:29:48: gehen wir mal davon aus, er setzt sich durch.
00:29:50: Was heißt das für die Zukunft der Republikaner?
00:29:54: ist schwer zu sagen, was es konkret für die Zukunft heißt.
00:29:57: Ich kann zwei, drei Sätze sagen dazu, was es für die Ambitionen der Republikaner heißt.
00:30:02: Also was hat ein JD Vance vor Augen?
00:30:05: Also absehbar ist sicherlich das Ziel, eine absolute Mehrheit im politischen System auf Dauer sicherzustellen.
00:30:13: Also über fünfzig Prozent, idealerweise fünfzig bis sechzig Prozent in beiden Kammern des Kongresses und damit wäre alles was Ein politischen Verhandlungsprozess bedeutet vorbei, weil du mit dieser Mehrheit praktisch alles durchsetzen kannst.
00:30:28: Auch landesweit der Versuch, die präsentiale Mehrheit zu sichern, das nennt sich Rockbridge, das Red State Project, also das Projekt Rote Staaten.
00:30:38: In den Einzelstaaten, die politische Landschaft, auch die Wählerkarte, die Wahlbezirke, Systematisch so umzustellen, dass Mehrheiten gesichert sind.
00:30:48: Das ist nicht neu.
00:30:49: Das ist das um Neuzeichen von Wahldistrikten, Gerrymandering und so fort.
00:30:54: Aber das systematisch wird jetzt schon betrieben, mit sehr viel Geld auf Dauer zu stellen.
00:30:59: Und dann im Grunde so eine Art mediales Ökosystem herzustellen, dass geschlossen konservativ ist.
00:31:10: Und dann auf Dauer gestellt, wenn du mich fragst, was ist die Zukunft hier für die republikanische Partei, ist immer auch eine gläubige Nation, die Kirchgänger soweit wie möglich politisch zu motivieren.
00:31:27: Das Stichwort da ist faithful in action, also die gläubigen in Aktion.
00:31:33: Und wirklich Kirchgänger, also sprichwörtlich jetzt auch, beim Verlassen der Kirche dazu zu bringen, dass sie sich gerade die Kommitten und ihre Stimme auf Dauer der republikanischen Partei geben.
00:31:44: Das sind diese Sitzungen, die auch nicht geheim sind, die man nachlesen kann im Netz, die jetzt schon systematisch über Geld unterfüttert werden und vorangetrieben werden.
00:31:53: Ja, also wie du sagst, man kann eigentlich wissen, was kommt, wenn man nur genau hinschaut.
00:31:58: Also es lohnt sich auch, JD Vans auf jeden Fall im Blick zu haben.
00:32:02: Tobias, tausend Dank für das Gespräch.
00:32:04: Vielen, vielen Dank.
00:32:04: Ich danke dir für dich.
00:32:07: Ja, und bevor Sie jetzt abschalten, habe ich noch einen kleinen Veranstaltungstip für Sie, der indirekt mit unserem Podcast zu tun hat.
00:32:14: Sollten Sie am Montag, den ersten Dezember noch nichts vorhaben und in Frankfurt sein, können Sie sich gleich, sobald Sie zu Ende gehört haben, ein Ticket kaufen für das Cinema Kino.
00:32:23: Dort zeigt die FAZ ihren ersten Dokumentarfilm über den traumatisierten Einsatzveteran Robert, der im Afghanistan-Einsatz verwundet wurde und danach zwanzig Jahre lang um Versorgung und Anerkennung kämpft.
00:32:35: Um ein bisschen Seelenfrieden zu bekommen, nimmt er ausgerechnet an einem der härtesten Extremläufe in der Saharat-Teil.
00:32:42: Meine Kollegin Katja Kopp, die sie auch als Host hier kennen, hat diese Doku zusammen mit Kollegen gedreht und dafür Robert über fünf Jahre lang begleitet, im Alltag und in der Wüste.
00:32:52: Ab dem dritten Dezember wird der Film dann auch online zu sehen sein.
00:32:55: Den Link für die Tickets packe ich Ihnen natürlich in die Show Notes.
00:32:59: Das war's für heute mit dem FAZ Podcast für Deutschland.
00:33:02: Vielen Dank fürs Zuhören, Fragen und Feedback.
00:33:04: wie immer gerne an podcastatfaz.de.
00:33:07: Wir hören uns hier morgen wieder, wenn Sie denn wollen.
00:33:10: Bis dahin, ciao.