Was ich bei der Diskussion um die Gleichstellung der Geschlechter vermisse, ist die Frage, wer für die erkannten Unterschiede die Verantwortung trägt. Die im Podcast geschilderten Fälle von Ungleichheiten erscheinen alle auf autonomen Entscheidungen der beteiligten Personen zu beruhen. Erhellend sind in diesem Zusammenhang die Befunde des Soziologen Martin Schröder, die er in seinem 2020 erschienenen Buch „ Wann sind wir wirklich zufrieden? Überraschende Erkenntnisse zu Arbeit, Liebe, Kindern, Geld“ veröffentlicht hat. Danach ist die Lebenszufriedenheit von Menschen in heterosexuellen Partnerschaften auch von den Einkommensunterschieden abhängig und zwar derart, dass eine signifikant größere Lebenszufriedenheit dann besteht, wenn der Mann über das höhere Einkommen verfügt. Im umgekehrten Fall, also wenn die Frau über das höhere Einkommen verfügt, ist absurderweise auch die Zufriedenheit der Frau kleiner. Das ist, wie ich finde, ein sehr erhellender Befund, der m.E. auch in einem FAZ-Podcast zum Thema gemacht werden könnte.